Donnerstag, 30. Oktober 2025

Zur Theorie der Zeit

 In meiner Theorie der Zeit (Post vom 16.07.2015) lege ich dar, warum die Zeit eine angeborene Form unseres Denkens und Erkennens ist, so wie es Immanuel Kant (1724 - 1804) lehrt. Die Zeit hat zwei Ursprünge. Zum einen ist es die Fähigkeit des Verstandes, die Ereignisse zu unterscheiden nach vorher/jetzt/nachher. Der zweite Ursprung der Zeit besteht im Wechsel von Tag und Nacht. Dadurch entsteht im Lauf der evolutionären Entwicklung des Verstandes eine Zeitskala aus Tagen, ohne dass uns dies bewusst wird.  Das gleichmäßige Dahinfließen der Tage führt zu der Vorstellung, dass die Zeit gleichmäßig dahinfließt. Aber tatsächlich fließt nicht die Zeitskala und mit ihr die Zeit dahin, sondern die Ereignisse und Veränderungen der Außenwelt bilden einen Verlauf. Den Fluss der Veränderungen und Ereignisse bezeichnen wir unzutreffend als Fluss der Zeit. 

Da unser Zeitgefühl ungenau ist, benötigen wir als Hilfsgerät eine Uhr, sobald wir kleinere Zeiteinheiten als Tage verwenden wollen. Mit  Hilfe von Uhren sind wir in der Lage, zum Beispiel Sekunden auf der Zeitskala abzuzählen. Die Zeitskala auf der Uhr ist real, anders als die virtuelle Zeitskala im Verstand. Die Verwendung von Uhren wiederum unterstützte den Irrtum, die Zeit sei ein physikalisches Ding, das man messen kann.  Aber tatsächlich messen wir anhand der Zeitskala nicht die Zeit, sondern den Abstand in der Aufeinanderfolge von Ereignissen, also das was seit G.W..Leibniz als Zeitrelationen bezeichnet wird. Die Zeit ist das Maß,  die Dauer ist das zu messende. Kurz gesagt:  Zeit ist das Maß der Dauer.